Bartgeier Vinzenz

Bartgeier Vinzenz

Bartgeier Vinzenz in der Wildtierstation Rastede

Im Juni 2025 erreichte uns in der Wildtierstation Rastede ein besonderer Gast: Bartgeier Vinzenz. Der junge Vogel, der ursprünglich im bayerischen Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert worden war, hatte eine rund 1.600 Kilometer weite Reise bis nach Niedersachsen hinter sich. Nach seinem Einfangen wurde er zu uns gebracht, wo er die notwendige Versorgung erhielt.

 

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Vinzenz‘ Herkunft: Ein Wiederansiedlungsprojekt in den Alpen

Bevor Vinzenz zu uns kam, wurde er im Jahr 2024 im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert. Dies erfolgte im Rahmen eines europäischen Wiederansiedlungsprojekts für Bartgeier in den Alpen. Die Bartgeierpopulation war dort im frühen 20. Jahrhundert ausgerottet worden.

Dieses Projekt wird vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) und dem Nationalpark Berchtesgaden in Kooperation mit dem WWF Deutschland durchgeführt. Das Ziel ist der Aufbau einer stabilen, sich selbst erhaltenden Bartgeierpopulation in den Alpen. Bartgeier sind wichtige Bestandteile des Ökosystems, da sie als Aasfresser zur Beseitigung von Tierkadavern beitragen.

Vinzenz‘ Flug in den Norden

Statt in den alpinen Regionen zu verbleiben, flog Vinzenz im Juni 2025 in nördliche Richtung. Seine Reise umfasste über 1.600 Kilometer von Bayern bis nach Niedersachsen. Mitte Juni 2025 wurde der junge Bartgeier in der Nähe von Oldenburg an einer Landstraße gesichtet und dort eingefangen. Sein Aufenthalt weit außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets im Flachland birgt für die Tiere Risiken, da hier die für Großgreifvögel notwendigen Aufwinde seltener sind und das Umfeld stärker menschlich geprägt ist.

GP-14-25 Flugroute Vinzenz

 

Vinzenz‘ Versorgung in der Wildtierstation Rastede

Nach der Ankunft in unserer Station wurde Vinzenz umgehend versorgt. Bei der Untersuchung stellten wir keine äußeren Verletzungen fest, jedoch hatte er während seines langen Flugs etwa zehn Prozent seines Körpergewichts verloren. Wir führten eine umfassende Versorgung und Betreuung durch. Durch die Pflege in unserer Station konnte Vinzenz wieder zu Kräften kommen und sein Normalgewicht erreichen.

Die erfolgreiche Rückkehr in die Alpen

Nachdem Vinzenz wieder vollständig mobil und bei guter Kondition war, konnten wir ihn Ende Juni 2025 in seinen ursprünglichen Lebensraum, den Nationalpark Berchtesgaden, zurückbringen. Bei seiner Freilassung zeigte er normale Flugeigenschaften und Verhalten. Dies legt nahe, dass er sich nun dauerhaft in den alpinen Regionen aufhalten und zum Wiederaufbau der Bartgeierpopulation beitragen wird.

Bildnachweis:

GPS Flugroute – LBV, Matthias Feldhoff

 

Videos und Beiträge zu Vinzenz:

  • NDR-Beitrag „Hallo Niedersachsen“ (19. Juni 2025): Informationen zu Vinzenz und seiner Rettung in Oldenburg sind im Beitrag von „Hallo Niedersachsen“ verfügbar. Das Video ist bis zum 19. Juni 2027 abrufbar: Bartgeier Vinzenz aus Bayern in Oldenburg eingefangen

Referenzen:

Aus der Jahreshauptversammlung am 28.03.2025

Aus der Jahreshauptversammlung am 28.03.2025

Aus der Jahreshauptversammlung am 28.03.2025:

Der Erste Vorsitzende konnte berichten, dass die Mitgliederzahl im zurückliegenden Kalenderjahr auf 511 gestiegen ist. Zur personellen Ausstattung erläutert er, dass die Station vier festangestellte Beschäftigte angestellt habe. Die Förderung der Station erfolge weiterhin vor allem durch das Land Niedersachsen sowie Aktion Tier e. V. Außerdem erhält die Station Zuschüsse der Stadt Oldenburg, vom Landkreis Ammerland und von der Gemeinde Rastede.

Der Stationsleiter stellte die Arbeit des vergangenen Jahres detailliert vor. Die Zahl der aufgenommenen Tiere lag erneut über 2.000 Tiere. Die Station arbeite vor allem in der Jungtierphase an der Belastungsgrenze. Daher war es erforderlich, nicht-geschützte jagbare Tiere und invasive Arten nicht mehr anzunehmen. Etwa die Hälfte der aufgenommenen Tiere konnte nach der Reha in der Station wieder ausgewildert werden.

Die Kassenwartin berichtete über den erfolgten Jahresabschluss 2023 und dem voraussichtlichen Ergebnis für 2024. Der Abschluss für 2023 weist einen leichten Überschuss aus.

Die Kassenprüfung ergab keine Beanstandungen, der Vorstand wurde durch Beschluss der Mitglieder entlastet.

Zum Vogel des Jahres (Hausrotschwanz) trug Herr Franz-Otto Müller alles Wissenswerte vor.

Abschließend wies der Erste Vorsitzende darauf hin, dass in der Jahreshauptversammlung 2026 der Vorstand für vier Jahre neu gewählt werde.

Kranich

Männlicher Hausrotschwanz
Bildquelle:
Von Mag.Christian Bechter, Vorarlberg, Uploaded by böhringer friedrich – Mag.Christian Bechter, Vorarlberg, CC BY-SA 3.0 at, Link

Aus der Jahreshauptversammlung am 28.03.2024

Aus der Jahreshauptversammlung am 28.03.2024


Aus der Jahreshauptversammlung am 28.03.2024:

Die diesjährige Mitgliederversammlung fand am 28.03.2024 im Infozentrum der Station statt. Der traditionelle Bericht unseres Pressesprechers, Franz-Otto Müller, zum Thema „Vogel des Jahres“ behandelte den Kiebitz. Der Erste Vorsitzende, Albrecht Finger, stellte die wesentlichen Trends für den Trägerverein vor. Er ging insbesondere auf die Zunahme der Mitgliederzahl, das positive wirtschaftliche Ergebnis, und die stetig steigenden Aufnahmezahlen bei den Wildtieren ein.

Der Stationsleiter, Klaus Meyer, berichtete detailliert zu den aufgenommenen Tieren, im Besonderen berichtete er über den Werdegang eines Schwarzstorchs. Die Auswilderungsquote lag bei etwa 50 % der aufgenommenen Tiere. Neben der Arbeit mit den Tieren bildeten mehrere Projekte einen Schwerpunkt seiner Ausführungen. Näher ging er auf die Beschaffung eines neuen Dienstwagens, die Erstellung eines Freigeheges und die Errichtung eines Gefrierhauses ein.

Die Kassenwartin, Frau von Essen, erläuterte den Jahresabschluss 2022 eingehend. Da der Jahresabschluss für 2023 noch nicht vorliegt, informierte sie die Anwesenden über das zu erwartende Ergebnis. Herr Werner Schröer hat die Kassenprüfung für das Jahr 2023 vorgenommen. Sein Bericht hierüber beinhaltete den Vorschlag, den Vorstand zu entlasten. Entsprechend erfolgte der Mitgliederbeschluss. Abschließend erklärten die Mitglieder entsprechend der Praxis der Vorjahre die Mitgliedsbeiträge wiederum Anfang Mai des Jahres in unveränderter Höhe einzuziehen.

Besondere „Highlights“ waren u.a. die Rehabilitation eines Kranichs, der im Oktober 2022 in Vechta in einem sehr schlechten Zustand aufgefunden wurde. Der Vogel war apathisch, dehydriert und abgemagert. Während der Pflegezeit in der Station gab es immer wieder Phasen, in denen wir nicht an einen Erfolg glauben konnten. Glücklicherweise jedoch erholte sich der junge Kranich letztlich doch und konnte ausgewildert werden.
Kranich
Neues Freigehege

Neues Freigehege

Neues Freigehege

Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung konnten wir im Herbst 2023 ein neues Freigehege für Großvögel wie Kraniche und Störche oder Schwäne errichten.
Das vorrangige Ziel der Station ist es, aufgenommene Wildtiere wieder in die Natur zurückzuführen. Oftmals steht vor der Rückführung eine Reha-Zeit, in der die Folgen von Verletzungen überwunden werden müssen. Um diesen Prozess erfolgreich gestalten zu können, ist das Freigehege von elementarer Bedeutung. Ein zuvor vorhandenes altes Freigehege war in die Jahre gekommen und nicht mehr sicher.
Das neue Freigehege ist ausgestattet mit einem Untergrabschutz des Zaunes, mit einem Unterstand und einer Tränke. Neben der großzügigen Unterstützung durch Bingo-Lotto erbrachte die Station einen beträchtlichen Anteil durch Eigenleistungen.

Neues Freigehege für Großvögel
Neues Freigehege für Großvögel
Errichtung einer Zaunanlage zum Schutz der Wildtierstation

Errichtung einer Zaunanlage zum Schutz der Wildtierstation

Errichtung einer Zaunanlage zum Schutz der Wildtierstation

Seit etwa 20 Jahren befindet sich die Station bereits in Rastede an der Parkstraße. Als Einfriedung zum öffentlichen Raum diente ein Flatterband. Was ursprünglich als Provisorium gedacht war, hatte sich im Laufe der Zeit verfestigt. Leider mussten wir die Erfahrung machen, dass diese Art der Abgrenzung ein Sicherheitsrisiko – vor allem für die bei uns beherbergten Tiere – bedeutet. So kam es zu unbefugten Zutritten auf unser Gelände! Dank maßgeblicher Unterstützung durch die Landessparkasse zu Oldenburg konnten wir endlich eine angemessene Einfriedung errichten. Wir bedanken uns daher ganz herzlich bei der LzO!
Zaunanlage der Wildtierauffangstation Rastede
Zaunanlage der Wildtierauffangstation
Auswilderung Seeadler

Auswilderung Seeadler

Auswilderung Seeadler

Im Frühjahr dieses Jahres gelangte ein männlicher geschlechtsreifer Seeadler mit schweren Verletzungen in die Wildtierauffangstation. Vermutlich nach einem Revierkampf war eine Schwinge mehrfach kompliziert gebrochen und musste in einer aufwändigen Operation genagelt und geschient werden. Die intensive Betreuung führte zum Erfolg. Nach vielen Aufbau- und Trainingsstunden konnte die Funktionalität wieder vollständig hergestellt werden. Am 24. November war es dann soweit: der Seeadler wurde vom Stationsleiter im Deichvorland bei Dangast ausgewildert.
Da der Vogel mit einem GPS-Sender ausgerüstet wurde, kann nun verfolgt werden, dass er sich offensichtlich in der Region ein Revier sucht (siehe Bewegungsprofil der ersten Tage).

Aktualisierung 2023:
Dank des GPS-Senders können wir am weiteren Werdegang unseres „Zöglings“ teilhaben. Nach einer Phase weiter Erkundungsflüge über weite Teile Norddeutschlands hat sich der Seeadler verpaart und in der Nähe des Jadebusens einen Horst errichtet.